Provence-Lorbeer: Das duftende Geheimnis – mehr als nur ein Gewürz

In der wunderschönen Provence ist Lorbeer längst mehr als nur ein Gewürz. Er begleitet das tägliche Leben – von der Küche bis zu kleinen Ritualen. Die Pfauenfedern der alten Bräuche mischen sich mit handfesten Vorteilen für Gesundheit und Wohlbefinden.
Lorbeer – alte Geschichten und Traditionen
Seit Jahrhunderten prägen Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Lavendel und besonders Lorbeer den Alltag in der Provence. Schon in der Antike wurden Lorbeerblätter in Siegeskränzen verarbeitet und über Türrahmen gehängt, um Schutz zu bieten. Auch das Ritual, einige Blätter unter das Kopfkissen zu legen, soll den Geist beruhigen und schlechte Träume fernhalten. Diese Bräuche zeigen, wie tief Lorbeer in der regionalen Kultur verankert ist.
Echter Lorbeer und seine Verwechslungsgefahr
Wichtig ist, den echten Lorbeer (Laurus nobilis) von ähnlichen Pflanzen zu unterscheiden. Echte Lorbeerblätter sind dunkelgrün, ledrig und verströmen ein warmes, kampferartiges Aroma. Im Gegensatz dazu ist Oleander (Nerium oleander) ein Zierstrauch, bei dem alle Teile giftig sind. Auch der dekorative Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) kommt zwar hübsch rüber, ist jedoch ungenießbar. Diese Unterschiede helfen dabei, bei der Anwendung zuhause auf Nummer sicher zu gehen.
Lorbeer für die Gesundheit – was er so kann
Traditionell schätzt man den Lorbeer für seine vielseitigen Vorteile. Er unterstützt die Verdauung und hilft besonders nach einem üppigen Essen. Das angenehme Aroma kann dabei helfen, den Stress aus dem Alltag abzubauen und entspannt zu werden. Äußerlich angewendet – zum Beispiel in wärmenden Massageölen – wirkt er lindernd bei Gelenkschmerzen. Zudem werden durch die flüchtigen Stoffe des Lorbeers die Raumluft aufgefrischt, ähnlich wie beim Rosmarin zur Raumluftreinigung, und er ist mit antiseptischen Eigenschaften sowie gesunden Stoffen wie Polyphenolen und Eugenol angereichert.
Lorbeer im Alltag – so setzt man ihn ein
Die Verwendung von Lorbeer ist so vielfältig wie seine Vorteile. Ein paar Blätter in einem kleinen Stoffbeutel unter das Kopfkissen sollen zu einem ruhigen Schlaf verhelfen. Mit ein bis zwei getrockneten Blättern, die man in einem feuerfesten Behälter leicht räuchert, lässt sich die Luft sauber halten. Wer’s praktisch mag, tut ein trockenes Blatt in jeden Schuh – für eine frische Note.
Ein provenzalisches Rezept und ein paar Tipps
Ein entspannender Aufguss ist kinderleicht: In 250 ml köchelndem Wasser ein bis zwei Lorbeerblätter für 7 bis 10 Minuten ziehen lassen. Wer es intensiver mag, kann auch eine sanfte Inhalation versuchen – füllt eine Schüssel mit sehr heißem Wasser, gebt drei bis vier Blätter dazu und atmet den Dampf ein. Dabei ist es unbedingt notwendig, dass ihr die Blätter richtig zuordnet – Oleander oder Kirschlorbeer kommen hier gar nicht in Frage.
Auch sollte man bei der inneren Anwendung vorsichtig sein: Schwangere, stillende Frauen und Kinder sollten lieber auf den Genuss verzichten. Bei der Verwendung von ätherischen Ölen empfiehlt es sich, zunächst einen kleinen Hauttest durchzuführen und diese auf 1–2 % in einem Trägeröl zu verdünnen. Wer unter chronischen Beschwerden leidet oder regelmäßig Medikamente nimmt, sollte vor der Anwendung seinen Arzt konsultieren.
Der Einsatz von Lorbeer in der Provence zeigt, wie lebendig alte Gewohnheiten sein können und wie sie unseren Alltag bereichern – ob zur Förderung des Wohlbefindens oder einfach, um ein bisschen Provence ins Haus zu holen.